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Die Sicherheitsanforderungsstufe, auch bekannt als Sicherheitsstufe oder Sicherheits-Integritätslevel (SIL), ist ein zentraler Begriff im Bereich der funktionalen Sicherheit. Sie wird in der internationalen Normung gemäß IEC 61508/IEC 61511 zur Beurteilung elektrischer, elektronischer und programmierbarer elektronischer (E/E/PE)-Systeme hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit von Sicherheitsfunktionen verwendet.

In der Sicherheitsnorm EN 61508, die aus der internationalen Norm IEC 61508 hervorgegangen ist, werden vier klar definierte Stufen zur Spezifizierung der Anforderungen für die Sicherheitsintegrität von Sicherheitsfunktionen festgelegt. Der Sicherheits-Integritätslevel 4 stellt dabei die höchste Stufe der Sicherheitsintegrität dar, während der Sicherheits-Integritätslevel 1 die niedrigste Stufe ist.

Sicherheitsfunktionen dienen in der Industrie dem Schutz der Gesundheit der dort Beschäftigten, der Umwelt und von Gütern. Diese Funktionen werden durch einen Sicherheitskreis realisiert, der aus verschiedenen Betriebsmitteln wie Sensoren, Steuerungselementen und Aktoren bestehen kann. Die Sicherheitsanforderungsstufe stellt ein Maß für die Zuverlässigkeit des Systems in Abhängigkeit von der Gefährdung dar.

Betreiber von Anlagen mit sicherheitsrelevanten Funktionen legen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung den Sicherheits-Integritätslevel für die jeweilige Sicherheitsfunktion fest. Entsprechend dieser Festlegung werden die dafür geeigneten Geräte ausgewählt und zu einem System zusammengeführt. Die Gerätehersteller beurteilen ihre Geräte gemäß den Normen. Bis zum Level 2 kann dies der Hersteller in eigener Verantwortung vornehmen; ab Level 3 wird dies durch einen unabhängigen Dritten durchgeführt, der nach erfolgreicher Zertifizierung ein entsprechendes Zertifikat ausstellt.

Typische Sicherheitsfunktionen sind Notausschaltungen, Abschalten überhitzter Geräte oder die Überwachung gefährlicher Bewegungen. Die Sicherheitsanforderungsstufe ist somit ein wesentlicher Aspekt bei der Gestaltung sicherheitskritischer Systeme und trägt dazu bei, das Risiko von Fehlfunktionen zu minimieren.